Endlich raus aus dem „Getrieben werden“, wieder (oder zum ersten Mal?) frei sein, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, der Hektik und dem Stress des Alltags entfliehen - wer möchte das nicht?!
So bietet der Roman viele Anstöße, über das eigene Leben nachzudenken, Prioritäten neu zu setzen und sich selbst zu hinterfragen:
Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Und wieviel Zeit investiere ich dafür?
Daniel erlebt Stück für Stück wie sich sein Blick auf sein bisheriges Leben verändert. In seinem „Reiseführer“ Leif findet er einen väterlichen Freund, der mit vielen Bildern und Geschichten Zusammenhänge zwischen unseren Entscheidungen von heute und dem Leben von morgen herstellt. Nach nur einer Woche „am Meer“ scheint sich das Leben von Daniel komplett verändert zu haben.
Was offen bleibt ist die Frage, ob all die gewonnenen Erkenntnisse und Entschlüsse im Alltag Bestand haben werden, oder wie so viele „gute Vorsätze“ gar zu schnell wieder in Vergessenheit geraten.
Etwas zu idealistisch ist allerdings die Rolle des Leif, der scheinbar fehlerlos sein Leben meistert. Wobei er selbst als „alter Mann“ ja gar nicht mehr „im Alltagsleben“ steht, jedenfalls nicht so, wie es die meisten Männer heute erleben.
Bei allen guten Ratschlägen und Gedanken kommt eines jedoch deutlich zu kurz - und dies ist auch mein größter Kritikpunkt - und das ist der Glaube an Gott. Wenn man sich Leifs Gedanken zu eigen macht, so kann der Mensch allein aus eigener Kraft die Veränderung schaffen, die notwendig ist, um ein wirklich sinnvolles und erfülltes Leben zu geniesen. Diese Ansicht kann ich jedoch nicht teilen.