Unsere Liebe soll nicht traurig sein (Buch - Gebunden)

Ein Kriegskind auf Spurensuche

4.5 Sterne

Unsere Liebe soll nicht traurig sein (Buch - Gebunden)

Ein Kriegskind auf Spurensuche

Ein grauer Tag im Januar 1945, der alles verändert: Bei einem Luftangriff kommt ein Mann ums Leben. Sein Sohn, ein Flakhelfer in den Wirren des Zweiten Weltkriegs, schaut hilflos ...

  • Artikel-Nr.: 835135000
  • Verlag: adeo
Auch erhältlich als:
Buch - Gebunden (diesen Artikel sehen Sie sich gerade an)
16,00 €
Inkl. 7% MwSt., zzgl. Versandkosten Vergriffen, keine Nachlieferung
Alternativ erhältlich als:
Inkl. 7% MwSt., zzgl. Versandkosten

Details

  • Artikel-Nr.: 835135000
  • Verlag: adeo
Auch erhältlich als:
Buch - Gebunden (diesen Artikel sehen Sie sich gerade an)

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Ein grauer Tag im Januar 1945, der alles verändert: Bei einem Luftangriff kommt ein Mann ums Leben. Sein Sohn, ein Flakhelfer in den Wirren des Zweiten Weltkriegs, schaut hilflos zu, wie sein Vater stirbt.
Wolf-Dieter Kohler tritt in die Fußstapfen seines gefallenen Vaters Walter und wird zu einem bekannten Künstler, der viele öffentliche Gebäude, vor allem Kirchen, gestaltet. Doch ihn treiben zeitlebens viele Fragen um: Wie kann man diesen Krieg jemals vergessen, ihn aus dem eigenen Leben verbannen und versöhnt weitergehen?
Wie schafft man es, die Schatten der Katastrophe zu überwinden? Wie gelingt es, diese Gegensätze in der eigenen Biografie anzunehmen? Nur eines hält ihn am Leben, etwas, das die Grenzen des Todes überwindet: die Liebe zwischen Vater und Sohn.
Eine berührende Geschichte über die Schatten des Krieges und ein Schicksal, das so viele Familien teilen.

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783863341350
  • Auflage: 27.02.2017
  • Seitenzahl: 176 S.
  • Maße: 12,5 x 18,7 x 1,4 cm
  • Gewicht: 306g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane

  • Mit Schutzumschlag; mit acht Farbtafeln; mit Bildern von Wolf-Dieter und Walter Kohler

Extras

Leseprobe

Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    von
    „...Es gibt Tage, die alles verändern. Nichts ist mehr, wie es einmal war. Alles Kommende steht im Zeichen dieses Tages ...Von einem solchen Tag erzählt dieses Buch...“

    Mit obiges Zitat beginnt ein Buch, dass mich tief berührt hat. Es ist der 28. Januar 1945. Leutnant Walter Kohler besucht seinen Sohn, bevor der nächste Einsatzbefehl auf ihn wartet. Der 17jährige Wolf-Dieter Kohler ist als Flakhelfer bei Stuttgart eingesetzt. Auf die Stellung erfolgt ein Luftangriff. Eine Granate verschüttet Walter Kohler. Wolf-Dieter gräbt seinen Vater mit eigenen Händen aus.
    Diese Geschehen ist Grundlage für ein Buch, das zwei inneren Monologe wiedergibt, den des Vaters und den des Sohnes.
    Auf den ersten Seiten erzählen die Mutter und der Sohn von den letzten Monaten und Tagen des Vaters, dem letzten Besuch von Stuttgart, dem letzten Zusammensein und den letzten Minuten bei der Flakstellung.
    Danach kommt der Vater zu Wort. Er ist ein humorvoller Mensch und liebt seinen Beruf als Kirchenmaler. Mit seinen Worten lässt er mich an seiner Kunst teilhaben. Vor allem die Entstehung der Fenster in der Hallenkirche von Halle/Saale beschreibt er genauer. Schon zu dem Zeitpunkt ahnt er, dass Deutschland auf ein dunkles Kapitel zusteuert. Die Jahre des Krieges lassen ihn ernst werden.
    In einem kurzen Zwischenkapitel wird die Beerdigung dargestellt.
    Dann kommt der Sohn zu Wort. Der Tod seines Vaters wirkt prägend für das ganze Leben. Der Krieg hat tiefe Spuren hinterlassen. Beruflich folgt er den Spuren des Vaters. Auch er wird Künstler.
    Der Sprachstil des Buches ist wortgewaltig und voller beeindruckender und treffender Metapher. Manche Sätze brennen sich ob ihrer Tiefe in die Seele, andere lassen mich als Leser erschauern.
    „...Wie oft fahren wir an einem Galgen vorbei. Wie oft sind wir das einbestellte Publikum, wenn eine junger Deserteur erschossen wird? Wenn ich irgendwann mal wieder eine Kreuzigung malen soll, werden sich die Menschen vor ihr fürchten und ein Vater wird die Augen seines Sohnes bedecken...“
    Walter sieht, was der Krieg aus Menschen gemacht hat. Er hinterfragt sein Tun. Er ermöglicht mir einen tiefen Einblick in seine Psyche und seine Gedankenwelt. Auf der einen Seite steht die Möglichkeit des Widerstandes, auf der anderen die Verantwortung für Frau und vier Kinder. Sein Glaube trägt ihn durch schwere Stunden, ohne dass er ihn in den Vordergrund spielt.
    Auch in Wolf-Dieters Abschnitt setzt sich die bildhafte Sprache fort. Hier fallen vor allem die vielen Vergleich mit dem Wasser, dem Meer, dem Bach, dem Fluss auf. Und immer wieder kommen Erinnerungen hoch, Erinnerungen an die Angst der Bombennächte, Erinnerungen an manche Worte des Vaters.
    Familienfotos ergänzen die Geschichte ebenso wie Gemälde von Vater und Sohn. Zu einigen sind die Bibelstellen zitiert, die die Grundlage dafür waren. Die beiden Lebensläufe und eine Übersicht weiterer Werke ergänzen das Buch.
    Das Cover zeigt Walter Kohler und findet sich im Buch als Bild wieder.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt an persönlichen Schicksalen und die Folgen von Krieg und Gewalt auch für die folgende Generation.
  • 4/5 Sterne

    von
    Wolf-Dieter Kohler ist 13 Jahre alt, als sein Vater Walter den Marschbefehl bekommt. Die im Schwarzwald lebende Familie wird auseinandergerissen, der Vater nur noch selten daheim. Am 28. Januar 1945 treffen beide zum letzten Mal aufeinander. Wolf-Dieter ist inzwischen ein junger Mann, ein Hilfssoldat bei der Flak.

    Zuerst Walter und dann Wolf-Dieter erzählen ihre Geschichte aus ihren »eigenen« Perspektiven. Sie erzählen vom 2. Weltkrieg, von der Malerei und der Kunst - denn beide sind leidenschaftliche Maler, vom Glauben. Das verbindet sie.

    Mich hat dieses Büchlein sehr berührt. Es zeigt eine weitere, schreckliche Seite des Krieges: Die Trennung von der Familie und wie ein Soldat damit umgeht, wenn er für etwas dienen muss, was er gar nicht gutheißt. Bilder im Kopf, die beide nicht mehr loswerden. Die Aufarbeitung des Todes, Trauer.

    Das Buch geschrieben hat Oliver Kohler, Wolf-Dieters Sohn. Der Schreibstil wirkt kryptisch, ist der Schreib- und Sprechweise der eingefügten Briefe angepasst (was mich immer wieder staunen lässt, wie sehr sich unsere Sprache in den letzten Jahren verändert hat). Es ist eine Aneinanderreihung verschiedener Szenen, wie sie einem Menschen im Kopf herumgehen: Man sieht etwas, erinnert sich an ein früheres Erlebnis und landet irgendwann wieder in der Gegenwart. Dadurch ergeben sich häufig Sprünge in der Chronologie, wodurch ich manchmal in Verwirrung geriet.

    Auch wenn hinten im Buch erläutert wird, welche Textpassagen auf authentischen Quellen beruhen, kam in mir der Wunsch auf, mehr über die Entstehung des Buches zu erfahren, da die Berichte in Ich-Form erzählt werden. Man hat nicht das Gefühl, dass der Sohn bzw. Enkel das geschrieben hat (Hut ab!), dadurch ergab sich für mich die Frage, wie der Autor sich so stark in die inzwischen verstorbenen Personen hineinfühlen und -denken konnte... Ich will das hiermit nicht infrage stellen, sondern hätte den Autor gerne mit Fragen gelöchert. Vielleicht kann der Verlag ja ein Interview auf seiner Homepage mit dem Autor veröffentlichen?

    Es gibt außerdem einige Fotografien, die Walter und Wolf Dieter, sowie einen Teil ihrer Kunstwerke zeigen.

    Fazit: Aufgrund der chronologischen Sprünge konnte ich das Buch nicht ganz flüssig lesen, dennoch hat mich die intensive Vater-Sohn-Geschichte und die Auswirkungen des Krieges sehr berührt.
Schreiben Sie Ihre eigene Kundenmeinung

Gerne möchten wir Sie dazu einladen, unsere Artikel in einer Rezension zu bewerten. Helfen Sie so anderen Kunden dabei, etwas Passendes zu finden und nutzen Sie die Gelegenheit Ihre Erfahrungen weiterzugeben.

Weitere Artikel von Oliver Kohler