Nur Versöhnung kann uns retten (Buch - Gebunden)

Der furchtlose Einsatz von Erzbischof Simon Ntamwana für Frieden in Burundi

4.5 Sterne

Nur Versöhnung kann uns retten (Buch - Gebunden)

Der furchtlose Einsatz von Erzbischof Simon Ntamwana für Frieden in Burundi

Die Weltöffentlichkeit schaute vor allem nach Ruanda, als auch in Burundi hunderttausende Menschen während des Völkermordes starben. Erzbischof Simon Ntamwana hat diese Tragödie am ...

  • Artikel-Nr.: 835186000
  • Verlag: adeo
18,00 €
Inkl. 7% MwSt., zzgl. Versandkosten Vergriffen, keine Nachlieferung
Inkl. 7% MwSt., zzgl. Versandkosten

Details

  • Artikel-Nr.: 835186000
  • Verlag: adeo

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Die Weltöffentlichkeit schaute vor allem nach Ruanda, als auch in Burundi hunderttausende Menschen während des Völkermordes starben. Erzbischof Simon Ntamwana hat diese Tragödie am eigenen Leib erfahren: Über 100 seiner Familienmitglieder wurden getötet. Er selbst kehrte nach der Priesterausbildung in Rom in eine traumatisierte Heimat zurück, die keine Nachbarn, sondern nur noch Feinde kannte.
Ihm wurde bewusst: Das einzige, was unser Land retten kann, ist der Weg der Versöhnung. Er gründete ein Hilfswerk, das zu einem Hoffnungsanker für zehntausende Menschen wurde. Heute arbeiten in seiner Organisation Opfer wie Täter des Völkermordes Seite an Seite, um die Wunden der Vergangenheit zu überwinden. Ihre Geschichten werden in diesem Buch erzählt.
Die bewegende Biografie eines der großen Versöhner Afrikas, der unerschrocken für Freiheit, Frieden und ein würdevolles Leben eintritt.

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783863341862
  • Auflage: 27.02.2018
  • Seitenzahl: 216 S.
  • Maße: 13,5 x 21,5 x 1,6 cm
  • Gewicht: 408g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Biographien

  • Mit 8 Seiten Bildteil, mit 8-seitigem, farbigen Bildteil und Schutzumschlag

Extras

Leseprobe

Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    von
    Gelebter Glaube in Höchstform
    Burundi gilt als das drittärmste Land der Welt. Allein das wäre schon eine Tragödie, aber in Burundi starben hunderttausende Menschen während des Völkermordes und die politischen Unruhen dauern bis heute an. Erzbischof Simon Ntamwana stammt selbst aus Burundi, wo über hundert seiner Familienmitglieder getötet wurden. Nach seiner Ausbildung in Rom kehrte er in seine Heimat zurück, um sich vor Ort für die Versöhnung einzusetzen: „Nur Versöhnung kann uns retten.“
    Erster Eindruck: Ein zweigeteiltes Cover auf dem Schutzumschlag (ich bin kein Fan von Schutzumschlägen); oben Erzbischof Simon und unten ein Landschaftsbild aus Burundi – schön. Das Layout des Buches gefällt mir, insbesondere, da die Quellenangaben gleich als Fussnoten eingearbeitet sind. Die Fotos in der Mitte des Buches bereichern diesen Bericht sehr.
    Der Untertitel heisst „Der furchtlose Einsatz von Erzbischof Simon Ntamwana für Frieden in Burundi“. Wer nun denkt, dass er der Einzige sei, der sich dafür einsetzt, täuscht sich. Der charismatische Erzbischof ist jedoch die wahrscheinlich einzige, über die Landesgrenzen hinaus bekannte Person, die mit vollster Überzeugung für Versöhnung lebt und das Werk „Vie Nouvelle pour la réconciliation“ („Neues Leben durch Versöhnung“) aufgebaut hat. Die meisten Personen, die für ihn arbeiten und damit auch für Versöhnung und Frieden einstehen, bleiben der Öffentlichkeit unbekannt. Doch ein paar Weggefährten erzählen von ihrer persönlichen Geschichte und lassen mir zuweilen den Atem stocken. Sie haben Grauenhaftes erlebt und trotzdem haben sie Vergebung ausgesprochen! Es sei der einzige Weg… das macht mich sprachlos!
     „Zwei einfache Wahrheiten: Es gibt nichts, was nicht vergeben werden könnte. Und es gibt niemanden, der keine Vergebung verdient hätte.“ (Desmond Tutu)

    Das Besondere in diesem Buch: Die Autorin lässt nicht nur Opfer zu Wort kommen, sondern auch Täter. Die leidvollen Geschichten berichten z.B. von Adèle, die mit eingeschlagenem Kopf und fast abgetrenntem Arm in ein Massengrab geworfen wurde und das eine ihrer beiden Kinder auf abscheuliche Weise verlor oder von Josiane, die als 16-Jährige durch Vergewaltigung schwanger und von der Familie verstossen wurde. Oder von Täterseite berichtet z.B. Emmanuel, der mehrere Menschen ermordet hat, ins Ausland flüchtete, aber später zurückkam, im Gefängnis sass und nun auch für das Versöhnungswerk arbeitet. Die porträtierten Menschen beeindrucken mich sehr: sie haben unendlich viel Leid erfahren und sind doch voller Hoffnung! Auch der Erzbischof, der seit Jahren in Lebensgefahr schwebt und darum speziell beschützt werden muss, gibt nicht auf, seinen Landsmännern und -frauen immer wieder Versöhnung anzubieten… DAS ist gelebter Glaube in Höchstform! Vielen Dank und Gottes Segen für die Autorin und alle an diesem Buch Beteiligten.
  • 5/5 Sterne

    Gelebter Glaube in Höchstform

    von
    Burundi gilt als das drittärmste Land der Welt. Allein das wäre schon eine Tragödie, aber in Burundi starben hunderttausende Menschen während des Völkermordes und die politischen Unruhen dauern bis heute an. Erzbischof Simon Ntamwana stammt selbst aus Burundi, wo über hundert seiner Familienmitglieder getötet wurden. Nach seiner Ausbildung in Rom kehrte er in seine Heimat zurück, um sich vor Ort für die Versöhnung einzusetzen: „Nur Versöhnung kann uns retten.“

    Erster Eindruck: Ein zweigeteiltes Cover auf dem Schutzumschlag (ich bin kein Fan von Schutzumschlägen); oben Erzbischof Simon und unten ein Landschaftsbild aus Burundi – schön. Das Layout des Buches gefällt mir, insbesondere, da die Quellenangaben gleich als Fussnoten eingearbeitet sind. Die Fotos in der Mitte des Buches bereichern diesen Bericht sehr.

    Der Untertitel heisst „Der furchtlose Einsatz von Erzbischof Simon Ntamwana für Frieden in Burundi“. Wer nun denkt, dass er der Einzige sei, der sich dafür einsetzt, täuscht sich. Der charismatische Erzbischof ist jedoch die wahrscheinlich einzige, über die Landesgrenzen hinaus bekannte Person, die mit vollster Überzeugung für Versöhnung lebt und das Werk „Vie Nouvelle pour la réconciliation“ („Neues Leben durch Versöhnung“) aufgebaut hat. Die meisten Personen, die für ihn arbeiten und damit auch für Versöhnung und Frieden einstehen, bleiben der Öffentlichkeit unbekannt. Doch ein paar Weggefährten erzählen von ihrer persönlichen Geschichte und lassen mir zuweilen den Atem stocken. Sie haben Grauenhaftes erlebt und trotzdem haben sie Vergebung ausgesprochen! Es sei der einzige Weg… das macht mich sprachlos!

    „Zwei einfache Wahrheiten: Es gibt nichts, was nicht vergeben werden könnte. Und es gibt niemanden, der keine Vergebung verdient hätte.“ (Desmond Tutu)

    Das Besondere in diesem Buch: Die Autorin lässt nicht nur Opfer zu Wort kommen, sondern auch Täter. Die leidvollen Geschichten berichten z.B. von Adèle, die mit eingeschlagenem Kopf und fast abgetrenntem Arm in ein Massengrab geworfen wurde und das eine ihrer beiden Kinder auf abscheuliche Weise verlor oder von Josiane, die als 16-Jährige durch Vergewaltigung schwanger und von der Familie verstossen wurde. Oder von Täterseite berichtet z.B. Emmanuel, der mehrere Menschen ermordet hat, ins Ausland flüchtete, aber später zurückkam, im Gefängnis sass und nun auch für das Versöhnungswerk arbeitet. Die porträtierten Menschen beeindrucken mich sehr: sie haben unendlich viel Leid erfahren und sind doch voller Hoffnung! Auch der Erzbischof, der seit Jahren in Lebensgefahr schwebt und darum speziell beschützt werden muss, gibt nicht auf, seinen Landsmännern und -frauen immer wieder Versöhnung anzubieten… DAS ist gelebter Glaube in Höchstform! Vielen Dank und Gottes Segen für die Autorin und alle an diesem Buch Beteiligten.
  • 4/5 Sterne

    von
    Nicht nur, dass Burundi eines der ärmsten Länder der Erde ist; in den letzten Jahrzehnten gab es in diesem kleinen, ostafrikanischen Land immer wieder politische Turbulenzen und schwerwiegende Konflikte. Unzählige Opfer wurden in den Bürgerkriegen brutal niedergemetzelt, teilweise von Menschen, mit denen sie jahrelang friedlich zusammengelebt hatten.

    In diesem Buch porträtiert Angela Krumpen Erzbischof Simon Ntamwana, der sich in dieser bewegten Zeit in seiner Heimat für Versöhnung einsetzt. Obwohl die Autorin am Anfang des Buchprojekts nicht nach Burundi reisen konnte, da das zu gefährlich gewesen wäre, traf sie den Erzbischof und mehrere seiner Mitarbeiter in einem abgelegenen Haus im benachbarten Ruanda. In vielen Gesprächen sammelte sie Informationen über das Blutvergießen in Burundi, vor allem interessierte sie sich dafür wie Täter und Opfer Versöhnung erleben. Die Aufzeichnung dieser Gespräche bildet den Hauptteil dieses Buchs. Kurz wird auch über eine spätere Reise berichtet, bei der die Autorin die Armut dieser Menschen hautnah miterlebte. Eine schöne Ergänzung sind die farbigen Bilder in einem kurzen Bildteil.

    Schon als Kind hörte der Erzbischof von seinem Vater, „Sich zu versöhnen, bedeutet, sich anders zu erinnern, sich so zu erinnern, dass alle eine Zukunft haben.“ Mit seiner ganzen Kraft setzt er sich nun dafür ein, dass Menschen in seinem Land sich versöhnen. Er ist davon überzeugt, dass alle Menschen miteinander verbunden sind, und er sagt, „Und, das ist das Entscheidende, diese Menschlichkeit als Ganzes nimmt Schaden, wenn irgendeines seiner Mitglieder in seiner Würde beschädigt ist, genauer, sich selbst durch seine Tat beschädigt hat.“

    Aus diesem Grund fordert der Erzbischof die Opfer auf, sich mit den Tätern zu versöhnen. Das kann sogar bedeuten, dass das Opfer sich zuerst entschuldigt. Ein Mitarbeiter Simons erklärt es so; er würde jemandem, der ihn bestohlen hat, sagen, „… ‚Mein lieber Freund, wie kann ich dir helfen aufzuhören, als Dieb in der Welt zu sein? Wenn du weitermachst, wird man dich ins Gefängnis bringen. Wie kann ich dir helfen, diese schlechte Gewohnheit aufzugeben?“

    Neben der Beschreibung von abscheulichen Taten und schlimmen Erfahrungen durch lieblose Angehörige, sprechen Opfer und Täter immer wieder darüber, wie sie Versöhnung erlebt haben. Die Autorin kann das Gehörte kaum fassen. Wie ist Versöhnung, angesichts solcher Schandtaten, überhaupt möglich? Die Spannung zwischen konsequenter Versöhnungsbereitschaft und der Unbegreiflichkeit einer solchen Liebestat bleibt bis zum Schluss des Buchs bestehen.

    Der Schreibstil ist gut und fesselnd, auch wenn die Erzählweise ungewohnt ist. Es werden überwiegend Gespräche und Erinnerungen von Erzbischof Simon und seinen Mitarbeitern weitergeben. Durch die wechselnden Gesprächspartner ist es manchmal etwas schwer zu folgen, und einiges wird wiederholt.

    Das Buch bietet einen spannenden Einblick in die Konflikte eines Landes, über das in der Weltöffentlichkeit nur wenig berichtet wird. Die Gedanken über Versöhnung sind sehr herausfordernd. So bewundernswert diese umfassende Versöhnung ist, frage ich mich, ob Menschen aus eigener Kraft überhaupt dazu fähig sind. Versöhnung wird hier als notwendige Tat im Rahmen der Menschlichkeit betrachtet, der Glaube spielt dabei keine große Rolle.
  • 5/5 Sterne

    von
    In den Nachbarländern Ruanda und Burundi starben Anfang der 90iger Jahre hunderttausende Menschen während des Völkermordes. Mit Ruanda verbinde ich eine Menge Nachrichten über diese Zeit, Burundi wurde nur am Rande erwähnt. Die Familie von Erzbischof Simon Ntamwana, der sich damals in Europa aufhielt, wurde ausgelöscht. Das hielt ihn nicht davon ab, nach Hause zurückzukehren. In ein Land, in dem Nachbarn zu Tätern und Opfern wurden.
    Die Autorin, die Journalistin Angela Krumpen, nimmt den Leser mit auf eine Reise nach Kigali\Ruanda, wo sie den Erzbischof und einige seiner Mitstreiter getroffen und interviewt hat. Herausgekommen ist ein beeindruckender und nachhaltig wirkender Bericht von Menschen, die als wirkliche Vorbilder dienen können. Eingewoben in die ausführliche, persönliche Geschichte des Erzbischofs und seiner Familie werden die Geschichten der Personen, die ihn zum Treffen begleiteten. Dabei dient die Familiengeschichte als Rahmen, man kann sehr gut folgen und erfährt so eine Menge zum historischen Kontext.
    Alle Interviewpartner arbeiten im sogenannten "Versöhnungswerk" mit, das der Erzbischof gegründet hat, um den Hass zu überwinden.
    Die Menschen haben eine furchtbare Zeit durchlaufen und lassen uns daran teilhaben. Diese sehr persönlichen Geschichten versteht die Autorin sehr gut darzustellen, so erscheint es stets, als sei man selbst Gesprächspartner der interviewten Person. Wer auch nur ansatzweise die Geschichte dieses Genozids kennt, kann sich vorstellen, wie grausam das Erlebte war. Die Autorin beschreibt dabei auch die jeweilige Situation während der Interviews, so dass man fast hautnah miterlebt, was dort während der Gespräche mitgeteilt worden ist. Das fand ich sehr beeindruckend, es hat mir zu den teils furchtbaren Details noch deutlicher werden lassen. Möglicherweise wäre man sonst geneigt, das beschriebene grausame Unrecht zu schnell durchzulesen.
    Erzbischof Simon Ntamwana ist ein fest im Glauben stehender, positiv denkender und unermüdlich arbeitender Mensch. Er ist mir durch dieses Buch zum Vorbild geworden.
    Ich möchte seine eigene Geschichte jedem ans Herz legen. Absolute Leseempfehlung.
  • 3/5 Sterne

    von
    Im Klappentext des Buches steht, das die Geschichten der Opfer und Täter erzählt werden. Dies stimmt auch, aber hauptsächlich steht das Leben des Bischofs im Vordergrund.
    Die Geschichten der Opfer/Täter empfand ich als schlimm, nicht aber als heftig. Mir kamen sie sehr emotionslos vor.
    Man merkt dass das Buch in Burundi, und nicht in Deutschland spielt. Selbst für ein Christliches Buch kammen mir ein paar Stellen etwas esoterisch, unrational vor.
    Ein weiteres Problem dass ich mit dem Buch hatte; Ich empfand die Täter - Opferrollen öfters als vertauscht. So wurden meiner Meinung nach die Taten der Täter zu sehr verharmlost und die eigentlichen Opfer in die "sie müssen" Rolle gedrängt. Ein Satz der mir in diesem Zusammenhang besonders im Gedächtnis geblieben ist lautete, das die Täter mehr unter ihren Taten leiden als die Opfer.
    Den Schreibstil empfand ich als angenehm. Das Buch war locker und leicht zu lesen, an manchen Stellen etwas zäh aber sonst ganz o.k.
    Ich würde das Buch kein weiteres Mal lesen, und es auch nicht unbedingt weiterempfehlen. Direkt abraten würde ich aber auch niemand.
  • 3/5 Sterne

    Unbefriedigend

    von
    Im Klappentext des Buches steht, das die Geschichten der Opfer und Täter erzählt werden. Dies stimmt auch, aber hauptsächlich steht das Leben des Bischofs im Vordergrund.
    Die Geschichten der Opfer/Täter empfand ich als schlimm, nicht aber als heftig. Mir kamen sie sehr emotionslos vor.

    Man merkt dass das Buch in Burundi, und nicht in Deutschland spielt. Selbst für ein Christliches Buch kammen mir ein paar Stellen etwas esoterisch, unrational vor.

    Ein weiteres Problem dass ich mit dem Buch hatte: Ich empfand die Täter-/ Opferrollen öfters als vertauscht. So wurden meiner Meinung nach die Taten der Täter zu sehr verharmlost und die eigentlichen Opfer in die "sie müssen" Rolle gedrängt. Ein Satz der mir in diesem Zusammenhang besonders im Gedächtnis geblieben ist lautete, dass die Täter mehr unter ihren Taten leiden als die Opfer.

    Den Schreibstil empfand ich als angenehm. Das Buch war locker und leicht zu lesen, an manchen Stellen etwas zäh aber sonst ganz o.k.

    Ich würde das Buch kein weiteres Mal lesen, und es auch nicht unbedingt weiterempfehlen. Direkt abraten würde ich aber auch niemand.
Schreiben Sie Ihre eigene Kundenmeinung

Gerne möchten wir Sie dazu einladen, unsere Artikel in einer Rezension zu bewerten. Helfen Sie so anderen Kunden dabei, etwas Passendes zu finden und nutzen Sie die Gelegenheit Ihre Erfahrungen weiterzugeben.