Falk & Sons im Interview

Dieter Falk celebriert Bach

Eines der außergewöhnlichsten Instrumental-Alben des Jahres können Dieter Falk und seine beiden Söhne Max und Paul für sich verbuchen. „Celebrate Bach“ widmet sich dem wohl bedeutendsten deutschen Komponisten Johann Sebastian Bach. Das Album enthält großartige Interpretationen der bekannten Bach-Melodien: voller Energie und ordentlichen Prisen an Pop, Rock, Klassik, Jazz.

Dieter Falk celebriert Bach
Falk & Sons: Celebrate Bach

Dieter, nach „A Tribute To Paul Gerhardt“ kommt nun „Celebrate Bach“. Was bewegt dich, diese jahrhundertealten Lieder neu in Szene zu setzen?


Dieter Falk: Ohne Bach wäre ich wohl nicht Musiker geworden. Seine Chorstücke habe ich im Kirchenchor meiner Mutter – vor dem Stimmbruch im Alt & Sopran, und danach im Tenor & Bass – gesungen. Mit seinen Klavierkompositionen bin ich sowieso als junger Klavierschüler groß geworden. Zuerst das „Notenbüchlein für Anna Magadalena Bach“ und später „Das Wohltemperierte Klavier“.

Außerdem waren ELP („Emerson, Lake and Palmer“) und „Ekseption“ zwei meiner Lieblingsbands in den 80ern, beide haben Bach ver-rockt . Genauso wie mich zur gleichen Zeit Jacques Loussier mit seinem „Play Bach“ begeistert hat. Seitdem hat sich keiner mehr an Bach  „rangewagt“, deshalb dachte ich: Die Zeit ist reif.

„Celebrate Bach“ ist das erste Album, dass du mit deinen beiden Söhnen Max und Paul gemeinsam aufgenommen hast. Ist das eine Art „Vater-Pflicht“ als Musiker oder wie seit ihr auf diese Idee gekommen?

Dieter Falk: Die Idee ist nicht von mir oder meiner Frau. Ganz im Gegenteil, nach zwei Jahren in der „Popstars“-Jury von Pro7 habe ich genügend „Tennis-Papas“ und „Eislauf-Muttis“ gesehen, die ihre Kinder nach vorne pushen. Und so etwas geht für uns gar nicht.

Jan Vering, Dramaturg am Apollo Theater in meiner Heimatstadt Siegen hatte die Idee, und dort haben wir vor knapp drei Jahren zum ersten Mal ein Konzert als „Falk & Sons“ im behüteten Rahmen eines Schulkonzerts gemacht. Alle Beteiligten hatten großen Spaß, und seitdem geben wir pro Jahr ca. 25-30 Konzerte.  

Max, du stehst kurz vor dem Abitur und hast schon bei einigen Album-Produktionen als Percussionist und Studiodrummer mitgewirkt. Welchen Stellenwert hat die Veröffentlichung von „Celebrate Bach“ für dich?

Max Falk: Na ja, ich habe noch zwei Jahre bis zum Abi. Ist vielleicht auch gut so, sonst könnte ich mich in das Projekt nicht so reinhängen. Wenn man bei einer CD selbst mit auf dem Cover drauf ist, ist das total spannend. Allein schon der Videodreh, die Fotosession mit einem Megafotografen - mein Hobby ist nämlich auch das Fotografieren - dann die CD-Aufnahmen im Vorfeld und die Promo-TV-Auftritte, die jetzt kommen: alles das zusammen ist aber nur das Warmlaufen zum Besten von allem, nämlich den gemeinsamen Konzerten mit dem „Celebrate Bach“-Programm, die ab jetzt folgen werden. Natürlich hoffen wir auch, dass die CD an den Erfolg vom Vorgänger – damals noch von Papa alleine – „A Tribute To Paul Gerhardt“ anknüpfen kann.

Paul, dich werden wir auch im Frühjahr 2012 gemeinsam mit Uwe & Jimmy Blue Ochsenknecht  auf den Kinoleinwänden unseres Landes  bewundern können. „Kleine Morde“ heißt der Film, in dem du deine erste Hauptrolle spielst. Du bist 14 Jahre alt, Sänger, Synchronsprecher, Schauspieler und Pianist ... Was gibt die Musik von Bach einem 14-Jährigen

Paul Falk: Musik und Schauspielerei machen mir gleich viel Spaß und ich könnte mir schon vorstellen, später beides beruflich zu machen. Nachdem ich im April und Mai sechs Wochen lang an „Kleine Morde“ gedreht habe, ist jetzt wieder die Musik dran.

Während der Sommerferien haben wir die meiste Zeit an unserem neuen Programm geübt. Bach ist schon schwieriger zu spielen als die Paul Gerhardt-Choräle und deshalb eine große Herausforderung. Die Hammond-Orgel ist dabei total MEIN Instrument, da kann ich mich austoben, mit den Zugriegeln rumspielen. Außerdem rockt so eine Hammond-Orgel total, und viele unserer Bach-Bearbeitungen sind ziemlich rockig.

Ein Statement zum Album von euch lautet: „Würde Bach heute leben, säße er nicht nur hinter der Orgel, sondern auch hinter den modernsten Rechnern und Keyboards.“ Was glaubt ihr: Wie würde Bach es wohl finden, seine Lieder in eurer Aufmachung zu hören?


Paul Falk: Na hoffentlich gut :-) ...

Max Falk:  ... außerdem hat Johann Sebastian Bach ja auch mit seinen Jungs zusammen gespielt, also fände er die Familien-Idee bestimmt gut.






Besteht „Falk & Sons“ nur für diese Produktion oder ist eure „Boy-Band“ fortsetzungsfähig?


Dieter Falk: Da wir schon vor diesem Album drei Jahre zusammengespielt haben, wird es auch nach der CD zusammen weitergehen. Vor allem weil es uns großen Spaß macht. Wir sind viel mehr Zeit zusammen als sonst vielleicht in Familien üblich. Alleine schon bei den langen Autofahrten zu den Konzerten und zurück. Zusammen Musik machen wir ja außerdem auch bei den „10 Geboten“, die im Januar und Februar 2012 auf Arena-Tour gehen. Dort ist Max der Drummer und Paul spielt eine der Hauptrollen.

Max Falk: Auch wenn ich im Moment eher davon ausgehe dass ich nach dem Abi nicht Berufsmusiker, sondern vielleicht Mediziner werden möchte,  machen die Konzerte mit Paul und Papa einfach Riesenspaß. Außerdem habe ich vorher zwar Instrumental-Unterricht bekommen, aber selten bis nie geübt ...

Paul Falk: ...ich auch ...

Max Falk: ... und seitdem wir wissen, wofür wir üben, geht’s viel besser.

Dieter Falk: Ich wollte schon den Unterricht absagen, und dann war die Idee mit den gemeinsamen  Konzerten sozusagen der „Rettungsanker“...

Euer Cover erinnert ein bisschen an die drei Musketiere. Seht ihr euch bewusst als Kämpfer für Bachs Vermächtnis hinein in verschiedene Generationen und musikalische Stilrichtungen?

Paul Falk: Drei Musketiere, so lange Haare wie die haben wir nicht. Papa vor allem :-)

Max Falk: Na ja, Kämpfer für Bachs Vermächtnis sind wir bestimmt nicht, aber was die verschiedenen Generationen angeht, versuchen wir schon, drei Generationen zusammenzubringen. In den Konzerten sitzen oft ganze Familien mit Kindern und zum Teil auch Großeltern. Deshalb erreichen wir vielleicht schon ein anderes Publikum als zum Beispiel klassische Kirchenmusik.

Dieter Falk:  ... von der ich ja auch stark geprägt bin. Aber de facto braucht es neue Wege, um in der Kirche musikalisch etwas zu bewegen. Wenn uns das als Familie gelingt, wär‘s super.

Welches Lied auf „Celebrate Bach“ ist euer jeweiliges Highlight und warum? 

Paul Falk: Dieser Choral Gloria. Den haben wir total gospelig umgesetzt und das finde ich gut, weil ich mich da an der Orgel voll reinhängen kann.

Max Falk:  Jesus Joy (Jesu bleibet meine Freude). Der Groove dort macht  Riesenspaß und die verschiedenen musikalischen Teile sind so zusammengestrickt, dass man schwer aufpassen muss beim Spielen. So was finde ich als Herausforderung immer klasse.

Dieter Falk: Ganz klar Jesu meine Freude. Seit 1984 spiele ich diesen Choral in dieser Version und er ist so eine Art Lebenslied geworden. Die Chormotette habe ich in vielen Chören mitgesungen, auch während meines Musikstudiums. Der Text ist der Hammer, man muss ihn sich mal zu Gemüte führen: „Jesu meine Freude, trotz allem Leide ...“ Als ich den Song vor 35 Jahren mit meiner Band in den „Arno & Andreas“-Konzerten gespielt habe, hätte ich nie daran gedacht, dass ich  irgendwann einmal die gemeinsamen Konzerte als „Falk & Sons“ mit gerade diesem Song eröffne.

Celebrate Bach

Mit seinen Neuinterpretationen von Paul Gerhardt-Liedern landete Dieter Falk als Solist am Piano einen ...

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