Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
Einfach mal raus, aussteigen, irgendwo fern von allem im Zelt im Wald leben. Was für die meisten von uns höchstens ein sehnsüchtiger Gedanke in stressigen Zeiten ist, hat Johannes Likar tatsächlich umgesetzt: Ganz allein hat er in der unberührten und rauen schwedischen Wildnis gelebt – auf einer Insel mitten im See.
Untermalt von stimmungsvollen Fotos begleiten wir Johannes: Durch ein Jahr voller unverhoffter Abenteuer und wundervoller Begegnungen mit Menschen, die zu Wegbegleitern und Freunden wurden. Durch den Wechsel der Jahreszeiten, die Schönheit der Sonnenuntergänge in der unberührten Stille und die praktischen Herausforderungen des Lebens in der Natur. Und durch die Kälte, die Einsamkeit, die Zweifel.
Tiefgehend, aber auch mit viel Humor und immer schonungslos ehrlich ist dieses Buch ein Reiseführer zur eigenen Sehnsucht.
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783863343842
- Auflage: 22.05.2024
- Seitenzahl: 272 S.
- Maße: 13,5 x 21,5 x 2,3 cm
- Gewicht: 450g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Erlebnisberichte
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Mit 16-seitigem Bildteil
Extras
Leseprobe
Bewertungen
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Ein Inseljahr im Zelt
Was wäre, wenn man nach einem Zeltlager im Sommer einfach weiter das Zelt als Wohnsitz wählt? Johannes Likar, der die Sommer im Pfadfinderlager immer liebte, hat diese Idee Wirklichkeit werden lassen. Ein Arbeitsangebot aus Schweden war der Start in dieses Abenteuer und nach einigen Monaten Arbeit und Wohnen in der Nähe in einem Zelt stand der Entschluss fest für ein ganzes Jahr ins Zelt zu ziehen. Ein Platz auf einer kleinen, unbewohnten Insel in einem See war bald gefunden und so startete das Abenteuer….
Anhand von Berichten und kurzen Tagebucheinträgen nimmt der Autor die Leser mit nach Schweden, teilt Gedanken und Gefühle. Er erzählt von wunderbaren Tagen in der größtenteils unberührten Natur, von bereichernden Begegnungen mit Nachbarn und Besuchen von Freunden, aber auch von Herausforderungen und Einsamkeit und von seiner Suche nach Sinn und einem Plan für sein Leben. Sehr schön sind ist der Fototeil in der Mitte des Buches, der verschiedene Momente des Inseljahres zeigt.
Ich bin gern in der Natur, schätze die Stille des Waldes und die Einsamkeit und so hat mich das Buch neugierig gemacht. Das Cover gefällt mir sehr gut. Allerdings lässt mich das Buch zwiegespalten zurück… vielleicht, weil auch der Autor so wirkt… hin und her gerissen zwischen dem Aussteigen aus dem gewohnten Leben und sich in die Natur und die Einsamkeit zurückziehen und dem häufigen Verlassen der Insel bzw. Besucher empfangen. Irritiert hat mich auch der ständige Griff zum Handy und damit zur Ablenkung. Und wenn man sein Leben per Video teilt, dann fehlt am Ende der Abstand um den eigenen tiefen Fragen nachzugehen... Gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Natur und die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Menschen in Schweden, ebenso auch der Humor mit dem Johannes so manche schwierige Situation beschreibt.
„Draußen zu Hause“ ist ein ehrlicher Bericht über ein Jahr im Zelt auf einer Insel. Interessant zu lesen, teilweise aber mit Längen… von mir gibt es dafür 3 Sterne. -
Auszeit in Schweden
Schweden.
Wer denkt da nicht direkt an Stille, Ruhe, unendliche Weiten, Seen und Wälder?
Genau das möchte Johannes Likar in einem Jahr alles erleben. Er nimmt uns Leser mit an die Anfänge des Gedankens "auszusteigen", erzählt wie er dazu kam, um schlussendlich den Sprung "ins Zelt" zu wagen.
Eine Insel wird für 12 Monate sein neues Zuhause.
Überwältigt von den Begegnungen und der Hilfsbereitschaft der Schweden richtet er sich sein Zelt ein. Schnell merkt er, das es in Schweden viel stressfreier als anderswo ist. Er möchte innere Ruhe finden, sich selbst reflektieren und über seinen Glauben nachdenken.
Das er ein großes Herz für die Natur hat, merkt man an den bildhaften Beschreibungen der Tiere, seiner Wanderungen und Bootstouren.
Ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen und habe mich auf völlige Einsamkeit eingestellt. Dem ist aber nicht so, denn Likar arbeitet noch an Land, hat viel Besucher und fährt zwischendurch auch weg. Mir kam er sehr ruhelos vor. Seine Unruhe schreibt er sich vom Herzen und merkt dabei, dass wenn man Gott sucht, er sich zeigen wird. Ob er ihn gefunden hat, lesen wir leider nicht. Ich wünsche es ihm von Herzen.
Für alle, die die Natur und Schweden lieben, ist es ein schönes Buch. In der Mitte des Buches ist ein schöner Bildteil, so dass man sich vieles besser vorstellen kann. -
Modernes Inselleben auf Zeit
Johannes Likar nimmt uns in seinem Buch zuerst bei seiner Idee, bei den Vorbereitungen und Plänen und schließlich auch bei der Durchführung für sein Inselleben auf Zeit mit.
Durch seine Pfadfindererfahrungen hat er eine gute Grundlage, um in der Wildnis zu (über-)leben.
Sein Abenteuer soll ein Zeltleben auf einer einsamen Insel, inmitten eines schwedischen Sees sein.
Bei den Vorbereitungen lernt er die Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit der dort lebenden Menschen kennen, die ihn auch über die Zeit begleiten werden.
Denn es ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, dass er wirklich für sich allein ist. Er bekommt oft Besuch und er fährt immer wieder auf das Festland, um Besuche zu tätigen, um Einkäufe zu machen, um sich etwas Geld zu verdienen, und ja, auch mal zum reisen.
Er hat bei seinem "Aussteigerleben" ein Smartphone dabei und bei Bekannten in der Nähe seinen Computer, an dem er seine Videos schneidet.
Likar erzählt seine Geschichte mit viel Humor und bildhaften Naturbeschreibungen. Er beschreibt seine Gedanken und seine Zeltbaupläne, sowie die Umsetzung intensiv.
Er gibt Einblicke in seine Gefühle, die zwischen Zweifel und Euphorie liegen. Er hinterfragt oft sein Projekt.
Es werden allerdings auch ambivalente Gefühle beschrieben, wie z.B. ,,Aber jetzt brauche ich erst mal wieder Abstand von Medien und Menschen." Worauf kurz gefolgt ,,[...] Aber dennoch allein. Es gibt vieles, worüber ich gern reden würde. Mit einem Menschen." kommt.
Ich hätte mir mehr Einblicke in seine Gedanken um seine Lebensfragen und vor allem um seinen Glauben gewünscht.
Er reißt das Thema immer wieder an, aber intensiv berichtet er leider nicht darüber.
Zwischen den Texten werden seine echten Tagebucheinträge gezeigt. Einige sind mit Datum versehen, einige aber leider auch nicht. Die Fotos im Innenteil des Buches umrunden die Geschichte.
Im Großen und Ganzen ist es ein schönes Buch über die Natur und sein Abenteuer in Schweden. -
Ein Jahr auf der Insel
„...Warum also sollte das Wohnen im Zelt nur auf Ferien und Urlaub beschränkt sein? Könnte man nicht auch ein Zelt zu seiner Wohnung erklären – etwa für ein ganzes Jahr?...“
Diese Gedanken aus dem Prolog setzt der Autor einige Zeit später in die Realität um. Er beschließt, ein Jahr lang in einem Zelt auf einer schwedischen Insel zu wohnen. Diese Zeit einschließlich der notwendigen Vorbereitungen beschreibt er im Buch. Ab und an zitiert er aus den damals angelegten Tagebuch.
Der Schriftstil ist einerseits sachlich, andererseits werden die inneren Konflikte deutlich. Durch die detaillierte Darstellung des Lebens auf der Insel wirkt das Geschehen anschaulich. Dabei kommt der Autor schonungslos ehrlich rüber.
Erfahrungen mit dem Leben in der Natur hat der Autor durch seine Tätigkeit als Pfadfinder. Er wusste also im Wesentlichen, was auf ihn zukommen könnte.
Das Jahr sollte ihm dazu dienen, über die wichtigen Fragen des Lebens zu reflektieren. Das geschieht auch stellenweise, kommt aber gegenüber den alltäglichen Schilderungen etwas zu kurz.
Zugute kommen ihn die großzügigen Regelungen in Schweden. Es genügt die Zustimmung des Besitzers der Insel und das Abenteuer kann beginnen.
Ich hatte eigentlich mit der Beschreibung eines Jahres in Einsamkeit gerechnet, aber dem war nicht so. Ab und an verlässt er die Insel, um Menschen zu treffen und Geld zu verdienen. Dabei erkennt er, dass er handwerklich eine Menge an Potential hat. Das kommt ihm auch bei der Verbesserung der Lebensverhältnisse auf der Insel zugute. Die Hilfsbereitschaft der Menschen in seiner Umgebung erleichtern ihm vieles.
Ab und an blitzt ein trockener Humor auf, so bei der Begegnung mit einem Wildschwein, das glücklicherweise nach seiner Ansprache verschwindet.
Mit passenden Metaphern werden die Schönheiten der Natur dargestellt.
„...Die Luft ist erfüllt von Klängen wie von tausend Windspielen, die aus allen Richtungen ihre leisen Klänge zu einem großen Klangteppich vereinen...“
Es geht um klirrenden Eis, das sich am Ufer bricht.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es gibt einen Einblick in das Leben des Autors. -
Moderne Aussteigerstory: viel Selbstvermarktung, wenig Sinnsuche
Buchinhalt:
Ein Jahr in der wilden Natur Schwedens – Leben unter freiem Himmel, im Zelt, auf einer Insel mitten im See: Johannes Likar hat seinen Wunsch wahr gemacht. Eine Auszeit in der Natur, als moderner „Trapper“, doch nicht ohne so manche technische Errungenschaft: Likar erlebt alle Jahreszeiten, freundet sich mit Einheimischen an und sucht nach dem Sinn im Leben.
Persönlicher Eindruck:
Im Wechsel der Jahreszeiten hat sich Johannes Likar aufgemacht nach Schweden, um weit draußen in der Pampa auf einer kleinen Insel inmitten eines Sees im Zelt zu campieren. Er steigt temporär aus aus einem stressigen Job, wählt die relative Einsamkeit der weitgehend unberührten Natur und sucht den Sinn im Leben, bei sich selbt, in seinem Glauben und in der Stille.
So ganz war das Buch nicht das, was ich ursprünglich erwartet hatte. Likar lebt keineswegs als moderner Eremit einsam und verlassen in der wilden Natur. Bisweilen bekommt er Besuch von allerhand Fremden, denen er über die Internetseite Couchsurfing eine Übernachtung bietet, er freundet sich mit Einheimischen an und geht auch regelmäßig einkaufen. Er verzichtet nicht auf technische Errungenschaften wie Smartphone, ein E-Piano (ja, wirklich, in der Wildnis!) und auf einen warmen Ofen, so ganz stimmt in meinen Augen nicht, was der Klappentext suggeriert.
Dennoch ist Likars Erzählung spannend und interessant, gerade für diejenige die wie ich so ein Abenteuer niemals selbst machen wollen würden. Der Leser kann Likars Tagesablauf literarisch begleiten, anhand kürzerer Tagebucheinträge ist man quasi mittendrin und auch die Beschreibung der Gegend und des Lagerplatzes ist plastisch und bildhaft.
Was mich nach einer Weile allerdings störte, ist die zunehmende Vermarktung seines Trips, die Likar selbst anstößt. Likar reiht sich ein in eine ganze Reihe von Videobloggern, die derzeit mit Zelt oder Van-Life-Bus durch die Weltgeschichte tingeln und ihre Erlebnisse auf youtube der breiten Masse verkaufen. Je länger das „Inseljahr“ voranschreitet, desto mehr ist Likar darauf aus, Interviews zu geben, Videobeiträge zu posten und das Ganze professionell zu vermarkten. Die ursprüngliche Sinnsuche blieb für meinen Geschmack mehr und mehr auf der Stecke, obwohl Likar immer wieder betont, dass der christliche Aspekt in einem Leben einen wichtigen Raum einnimmt und er vor seinem Naturtrip in Kirchengemeinde und Pfadfindergruppe aktiv war.
Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass Likar am Ende eine Partnerin für sein Aussteigeprojekt findet und vom Zelt im Wald auf ein Zelt auf dem Floß umzieht. Er wird Tourenguide für Touristen und auch das Fernsehen interessiert sich für sein Projekt.
Zahlreiche Bildtafeln in der Mitte des Buches untermalen das Gelesene mit Fotos des Projekts und lassen den Leser auch bildlich dabei sein.
Insgesamt war das Buch interessant, zumindest in der ersten Hälfte. Leider läuft sich das Thema irgendwann tot, ich hätte mir auch mehr Input bezüglich Likars Glaubenslebens gewünscht, das ganz sicher eine Rolle spielt, wenn man für ein Jahr fernab von allem im Zelt in der Wildnis lebt. Dennoch kann ich das Buch allen empfehlen, die Fans von Reiseblogs und Van-Life-Trips sind und diese eventuell im Internet bei youtube mitverfolgen.
Ob Likar letztendlich die Antworten auf seine Fragen gefunden hat, erfährt man leider nicht. -
Moderner Ausstieg auf Zeit
Bei vielen Menschen kommt im Leben einmal der Punkt, wo man das bisherige Tun hinterfragt. Geht es jetzt bis zur Rente einfach noch so weiter? Will ich das? Johannes Likar aus Salzburg hat sich diese Fragen auch gestellt und wusste, dass er etwas ändern wollte: er beschloss, ein Jahr auf einer Insel in der schwedischen Wildnis zu leben. Nach einiger Vorbereitungszeit wagt er dieses Abenteuer auf Zeit…
Erster Eindruck: Das Cover ist von den Farben her einfach nur braun-grün – für mich ist das Layout des Covers leider nicht so gelungen, da auf dem Foto zu viele kleinteilige Dinge sind und das Auge nicht so recht weiss, worauf es zu fokussieren hat.
In der Artikelbeschreibung des Verlags steht „Ganz allein hat er in der unberührten und rauen schwedischen Wildnis gelebt – auf einer Insel mitten im See.“. Als ich das las, dachte ich, dass er wie ein Eremit einsam und verlassen in der Wildnis lebte. Aber dem war nicht so. Er hatte durchaus Kontakte, seien es die Besucher auf seiner Insel oder seine Begegnungen mit anderen durch seine Jobs oder beim Einkaufen. Zudem war es ein Ausstieg der modernen Art: Smartphone, Computer und Co. waren auch mit dabei.
Ich finde es sehr mutig, wenn jemand aus dem Alltag ausbricht. Viele würden wohl auch gerne mal etwas anderes machen, aber finden dann doch zu viele Einwände. Für mich persönlich wäre so ein Ausstieg auf Zeit in der Wildnis nichts – ich würde mein Umfeld vermissen, den Komfort und bestimmt auch den gewohnten Alltag. Aber lesetechnisch mache ich sehr vieles mit, so auch dieses Jahr auf der Insel in Schweden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser bewusste Rückzug einen verändert – nicht von jetzt auf gleich, aber doch immer ein bisschen. Viele Fragen werden auftauchen und wollen beantwortet werden. Und – für mich auch nicht unwichtig – was will ich tun, wenn meine selbstgewählte Auszeit zu Ende ist?
Ich hoffe, dass Johannes Likar von seiner Auszeit das erhalten hat, was er sich erhofft hat. Seine Liebe zur Natur war gut spürbar. Der Bildteil am Ende des Buches hat die Geschichte schön abgerundet – von mir gibt es 3 Sterne.
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