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Die Finale-Serie erschien zuerst Mitte der 1990er Jahre und löste einen regelrechten „Endzeit-Hype“ aus. 12 Bände hat die Serie insgesamt; der letzte Teil erschien auf Deutsch im Jahr 2005. Ich habe damals die Bände 1-10 gelesen und mir nun vorgenommen, diesmal die ganze Serie zu schaffen und jedes Buch einzeln zu bewerten.
Band 12, Der Triumph, ist der letzte Band und sollte eigentlich den krönenden Abschluss bilden. Ich war jedoch enttäuscht und hatte etwas Besseres erwartet.
Zum einen zieht sich die Handlung leider wieder sehr in die Länge. Zum anderen besteht gefühlt mindestens ein Viertel des Buches aus direkten Bibelzitaten, die die Autoren miteinander verbinden und Jesus in den Mund legen. Ich empfand das auf die Dauer sehr ermüdend, anderen Lesern mag das anders gehen. Für mich war es daher jedes Mal ein Highlight, wenn Jenkins und LaHaye von diesem Schema abwichen und den König der Könige direkt zu den Hauptfiguren des Buches sprechen ließen. Hier muss man wohl auch wieder im Hinterkopf behalten, dass dieses Buch 2004 veröffentlicht wurde – vor dem Erfolg von Büchern wie "Die Hütte" oder auch den Andachtsbüchern von Sarah Young, wo die Autoren zugrunde legen, dass Gott/Jesus sich freier ausdrückt und damit näher an unserer Alltagssprache ist. Vielleicht erschien dies vor 10 Jahren noch zu vermessen.
Interessant fand ich, wie LaHaye und Jenkins die Aussagen der Offenbarung über die letzte Schlacht literarisch umsetzen und interpretieren. Manches erschien mir fragwürdig, anderes ergab für mich Sinn. Das kann ich als Fazit auch unter die gesamte Serie setzen: In dieser Romanreihe findet der Leser EINE mögliche Variante der kommenden End-Zeit und letzten Tage unserer Erde. Sicherlich ist manches davon dichterische Freiheit, manches theologisch umstritten und einiges inzwischen überholt (allein die Technik hat sich ja seit der Verfassung rasant weiterentwickelt). Im besten Fall regen die Bücher dazu an, sich mit den biblischen Texten auseinander zu setzen.
Vom Spannungsfaktor her ist die Serie insgesamt gut bis mäßig. Es hätte sicher nicht geschadet, wenn man die Handlung in einigen Büchern etwas gerafft und insgesamt nur 10 statt 12 Bände daraus gemacht hätte. So hätte man auch nicht so viele Nebencharaktere erfinden müssen, bei denen man am Schluss nahezu den Überblick verliert. Band 1 ist und bleibt der stärkste Teil; darüber hinaus sind alle Bände gut, in denen die Verfolgung der Christen im Mittelpunkt steht, weil es hier um die zeitlose Frage geht: Würde ich mich zu meinem Glauben an Christus bekennen, selbst wenn es mich das Leben kostet?