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Sehr motivierend
Hülya wurde mit Fehlbildungen der Gliedmassen geboren – mehr als die Hälfte ihrer Kindheit musste sie im Krankenhaus verbringen. Mit 18 Jahren wurden ihr beide Beine amputiert. Doch obwohl sie aus körperlicher Sicht einen schweren Start ins Leben gehabt hat und in einem eher lieblosen Elternhaus aufgewachsen ist, ist sie lebensfroh und strahlend. Sie kämpft für ihre Ziele und will sich nicht auf ihre Behinderung reduzieren lassen. Sie findet Kraft im Glauben – aber nicht in demjenigen, in dem sie aufgewachsen ist – und kann sich mit der Vergangenheit aussöhnen. Ehemann Dennis und Sohn Rangi komplettieren ihr Glück.
Erster Eindruck: Die Kombination von Buchtitel und Untertitel sowie dem Covermodel sind sehr eindrücklich – bringt einen zum Nachdenken.
Ich „kenne“ Hülya aus dem Internet, sprich ich kenne sie somit gar nicht, habe einfach nur diverse Berichte gesehen. Hülya ist mir sehr sympathisch, sie macht einen optimistischen, lebensfrohen Eindruck. Doch selbstverständlich gibt es auch bei ihr Tiefs, diese werden auch nicht einfach wegretouchiert, sondern so stehen gelassen. Social Media, wo sie aktiv ist, ist vielfach eine Scheinwelt, in der vermeintlich alles „perfekt“ ist und jeder halbwegs normal denkende/lebende Mensch Beklemmungen bekommen könnte. Aber halt: Das sich Vergleichen mit anderen ist eben etwas, was man unbedingt lassen sollte (das muss ich mir immer wieder sagen, denn da schneide ich immer schlecht ab)!
Hülya erzählt aus ihrer Kindheit bis zu ihren Grosseltern, vom Leben in der Türkei und in Deutschland, vom Glauben, von ihrer Behinderung (sie hat kein Problem mit dem Ausdruck „Behinderung“) und der Wirkung, die sie auf andere hat. Die Fotos im Bildteil des Buches sind ein schönes Plus für Erfahrungsberichte.
Es ist interessant, mit welchen unterschiedlichen Hilfsmitteln sie sich fortbewegt: auf Prothesen, auf „Stubbies“ (ich kannte diesen Begriff nicht), im Rollstuhl, auf Händen oder auch auf dem Skateboard. Sie wurde gefragt, warum sie ein Skateboard nutze, sie könnte doch auch mit dem Rollstuhl fahren. Doch sie meinte, dass sie einfach gerne Skateboard fahre und die Fussgänger mit „normalen“ Beinen dies ja auch machen. Logisch!
Als sich Hülyas Eltern trennten, war das eine Erleichterung, da sie sich sehr viel stritten. Ich finde es schön, dass Hülya sich später mit beiden Eltern versöhnen und ihnen vergeben konnte. Ihre Beziehung hat dadurch enorm gewonnen.
Für mich ist Hülya eine sehr motivierende Frau. Die Liebe zwischen ihr und ihrem Mann ist sehr gut spürbar und ich wünsche ihr und ihrer Familie nur das Beste. Von mir gibt es 5 Sterne.